Weißbier

DEUTSCHES WEIßBIER

Gesamteindruck: Ein helles, erfrischendes, leicht gehopftes deutsches Weißbier mit hoher Kohlensäure, trockenem Abgang, flauschigem Mundgefühl und einem ausgeprägten Weizenhefe-Fermentationsprofil von Banane und Gewürznelke.

Aroma: Moderate bis starke Ester und Phenole, typischerweise Banane und Nelke, oft gut ausgewogen und typischerweise stärker als das Malz. Leichtes bis mäßiges brotiges, teigiges oder körniges Weizenaroma. Leichte Vanille optional. Leicht blumiger, würziger oder Kräuterhopfen optional. Kaugummi (Erdbeere mit Banane), Säure oder Rauch sind Fehler.

Aussehen: Helles Stroh bis Gold in der Farbe. Sehr dicke, moussige, langanhaltende weiße Schaumkrone. Kann trübe sein und einen Glanz von Weizen und Hefe haben, obwohl sich dies in Flaschen absetzen kann.

Geschmack: Schwach bis mäßig starker Bananen- und Nelkengeschmack, oft gut ausgewogen. Gering bis mäßig weicher, etwas brotiger, teigiger oder körniger Weizengeschmack, unterstützt durch die leichte Pilsmalz-Körnersüße. Sehr geringe bis mäßig geringe Bitterkeit. Gut abgerundeter, würziger Gaumen mit einem relativ trockenen Abgang. Leichte Vanille optional. Sehr geringer blumiger, würziger oder kräuteriger Hopfengeschmack optional. Jeder Eindruck von Süße ist eher auf eine geringe Bitterkeit als auf eine Restsüße zurückzuführen; ein süßer oder schwerer Abgang beeinträchtigt die Trinkbarkeit. Kaugummi, Säure oder Rauch sind Fehler. Obwohl das Bananen-Nelken-Profil wichtig ist, sollte es nicht so stark sein, dass es extrem und unausgewogen ist.

Mundgefühl: Mittelleichter bis mittlerer Körper; niemals schwer. Flauschige, cremige Fülle, die zu einem leichten, spritzigen Abgang führt, unterstützt durch eine hohe bis sehr hohe Karbonisierung. Sprudelnd.

Bemerkungen: Vor allem außerhalb Bayerns auch als Hefeweizen oder Weizenbier bekannt. Diese Biere werden am besten jung und frisch getrunken, da sie oft nicht gut altern. In Deutschland sind alkoholarme leichte (leicht) und alkoholfreie Versionen beliebt. Kristall-Versionen werden für brillante Klarheit gefiltert.

Geschichte: Während Bayern eine Weißbiertradition hat, die vor dem 15. Jahrhundert zurückreicht, war das Brauen von Weißbier früher ein Monopol, das den bayerischen Königen vorbehalten war. Das moderne Weißbier stammt aus dem Jahr 1872, als Schneider mit der Produktion seiner bernsteinfarbenen Version begann. Helles Weißbier wurde jedoch erst seit den 1960er Jahren populär (obwohl der Name in Deutschland historisch verwendet werden könnte, um Bier aus luftgetrocknetem Malz zu beschreiben, eine andere Tradition). Es ist heute vor allem in Süddeutschland sehr beliebt.

Stilvergleich: Hat im Vergleich zu American Wheat einen Bananen- und Nelkenhefecharakter und weniger Bitterkeit. Im Vergleich zu einem Dunklen Weißbier hat es eine hellere Farbe und weniger Malzreichtum und -geschmack.

Kommerzielle Beispiele: Ayinger Bräuweisse, Distelhäuser Hell Weizen, Hacker-Pschorr Hefeweißbier, Hofbräuhaus Münchner Weisse, Schneider Weisse Original Weissbier, Weihenstephaner Hefeweißbier

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