Münchner Dunkel

DUNKLES EUROPÄISCHES LAGER

Gesamteindruck: Ein traditionell malzig-braunes Lagerbier aus Bayern. Tief geröstete, brotige Malzaromen ohne Röst- oder Brandaromen. Weich und reich, mit einer zurückhaltenden Bitterkeit und einem relativ trockenen Abgang, der es ermöglicht, in großen Mengen zu trinken.

Aroma: Mäßiger bis hoher Malzreichtum, wie geröstete Brotkrusten mit einem Hauch von Schokolade, Nüssen, Karamell oder Toffee. Frische traditionelle Versionen weisen oft einen höheren Schokoladengehalt auf. Der Malzcharakter ist eher malzig-reich als zucker- oder karamellsüß. Sauberes Gärprofil. Ein leicht würziges, blumiges oder kräuteriges Hopfenaroma ist optional.

Aussehen: Tiefes Kupfer bis Dunkelbraun, oft mit einem Rot- oder Granatstich. Cremige, leicht bis mittelbraune Schaumkrone. Normalerweise klar.

Geschmack: Reiche Malzaromen ähnlich dem Aroma (es gelten die gleichen Malzdeskriptoren), mittel bis hoch. Zurückhaltende Bitterkeit, mittel-niedrig bis mittel, ergibt eine insgesamt malzige Ausgewogenheit. Am Gaumen malzig und weich, ohne zu süß zu sein, im Abgang halbherb mit malzigem Nachgeschmack. Keine gerösteten, verbrannten oder bitteren Malzaromen, geröstete Aromen sollten keine raue, körnige Trockenheit haben und Karamellaromen sollten nicht süß sein. Wahlweise mit leicht würzigem, Kräuter- oder blumigem Hopfengeschmack. Sauberes Gärprofil.

Mundgefühl: Mittlerer bis mittelvoller Körper, der ein weiches und dextriniges Mundgefühl bietet, ohne schwer oder süßlich zu sein. Moderate Kohlensäure. Weicher Lagercharakter. Keine scharfe oder beißende Adstringenz. Nicht wärmend.

Kommentar: Ein traditioneller Münchner Stil, der dunkle Begleiter von Helles. Fränkische Varianten sind bitterer als Münchner.

Geschichte: In den 1830er Jahren nach der Entwicklung des Münchner Malzes bei Spaten entwickelt und als Nachfolger der damaligen dunklen Regionalbiere angesehen. Ursprünglich aus München stammend, wurde der Stil in ganz Bayern (insbesondere Franken) populär.

Stilvergleich: Nicht so intensiv in der Malzigkeit oder so stark wie ein Dunkler Bock. Es fehlen die Röstaromen und oft die Hopfenbittere eines Schwarzbiers. Reichhaltiger, Malz-zentrierter und weniger hopfig als ein tschechisches dunkles Lager.

Kommerzielle Beispiele: Ayinger Altbairisch Dunkel, Ettaler Kloster-Dunkel, Eittinger Urtyp Dunkel, Hacker-Pschorr Münchner Dunkel, Hofbräuhaus Dunkel, Weltenburger Kloster Barock-Dunkel

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